Verhütung nach der Geburt
10. Januar 2020
Ein Baby zu haben ist eine große Verantwortung und jede Frau hat unterschiedliche Erfahrungen in Bezug auf Wehen, natürliche Geburt oder Kaiserschnitt. Genauso wie bei der Geburt haben Frauen unterschiedliche Ansichten gegenüber Aspekten, die nach der Geburt auf sie zukommen. Was tun Sie mit Ihrer Plazenta? Möchten Sie stillen? Wie lange möchten Sie warten, bevor Sie wieder Geschlechtsverkehr haben? Für viele Frauen ist Geschlechtsverkehr nicht die oberste Priorität und viele vermeiden es sogar für Monate. Sollen Sie planen wieder Sex zu haben, sollten Sie einige Dinge beachten.
Wie fühlt sich Sex nach der Geburt an?
Sie werden nach der Geburt höchstwahrscheinlich Schmerzen haben. Ob Sie eine natürliche Geburt oder ein Kaiserschnitt hatten ist hier unerheblich, weshalb jede Art von Geschlechtsverkehr mit großer Vorsicht vollzogen werden sollte. Sex ist nicht angenehm und genießbar, wenn Sie Schmerzen verspüren, weshalb eine gute Kommunikation mit Ihrem Partner sehr wichtig ist und Sie aufhören sollten, wenn Schmerzen auftreten. Sie werden vermutlich feststellen, dass Ihre Scheide trockener ist als gewohnt, welches mit einer Veränderung der Hormone in Ihrer Scheidenflora zusammenhängt, welche sich nach einer Geburt verändert. Verwenden Sie eine Gleitgel oder ähnliches und reduzieren Sie Reibungen. Viele Frauen ziehen ein auf Wasser basiertes Gleitgel vor, da diese anschließend leicht abzuwaschen sind.
Sie sollten Sex bestenfalls im Voraus planen, da ein neugeborenes Baby nicht lange schläft und Sie am Abend vermutlich sehr müde sein werden. Nehmen Sie sich Zeit zusammen zu entspannen und sich auch auf andere Weise näher zu kommen, um die Intimität und Fürsorge in der Beziehung nicht zu vernachlässigen.
Welche Schwangerschaftsverhütungsmethoden können nach der Geburt angewendet werden?
Die Verhütung kann nach einer Geburt schnell vergessen werden. Sie können jedoch theoretischer Weise, mehrere Wochen nach einer Geburt, erneut schwanger werden. Dies gilt auch wenn Sie Ihre Periode noch nicht hatten. Einige Frauen planen dies natürlich, damit Ihre Kinder altersmäßig nicht weit voneinander entfernt sind oder damit Ihre Hormone nach den Schwangerschaften wieder zur Normalität zurückkehren können und Sie somit ein auf und ab vermeiden können. Die meisten Frauen planen jedoch, nach der Geburt, nicht umgehend eine erneute Schwangerschaft und müssen aus diesem Grund genau über eine Verhütungsmethode nachdenken.
Viele Menschen wissen dies nicht, jedoch kann Stillen als natürliche Verhütungsmethode des Körpers dienen, falls Sie diesen Weg gehen möchten. Die Laktationsamenorrhö-Methode (LAM) ist eine natürliche Empfängnisverhütung und wird durch die Milchproduktion beim Stillen erzeugt, wodurch die Wiederkehr der Ovulation verzögert wird. Wie lange diese Verhütungsmethode genau anhält variiert, weshalb diese Methode nicht die sicherste ist. Eine Ovulation kann einsetzen, bevor Sie Ihre Periode erhalten, weshalb dies geschehen kann bevor Sie es merken und Sie theoretisch gesehen erneut schwanger werden könnten.
Da diese Methode keine sichere Verhütungsmethode ist, besonders 6 Monate nach Geburt, ist es ratsam weitere Verhütungsmethoden in Betracht zu ziehen. Kondome sind hierbei immer eine gute Wahl, da sie eine ausreichende Schwangerschaftsverhütung schaffen und oftmals mit Gleitgel versetzt sind um den Geschlechtsverkehr angenehmer und erfüllender zu machen.
Sie haben eine große Auswahl an Kondomen, wie dünne Kondome für intensivere Sensibilität, geriffelte Kondome für vermehrtes Vergnügen und farbige oder mit Geschmack versetzte Kondome, für mehr Spielerei. Da Sie vermutlich sowieso sehr empfindlich sind, werden Sie wahrscheinlich keine außergewöhnlichen Kondome benötigen oder wünschen, da diese die Empfindlichkeit verstärken. Die üblichen Kondome sind in der Regel sicher und vermutlich die beste Wahl, Sie können jedoch auch für mehr Sicherheit nach „extra starken“ Kondomen gucken, falls Sie sehr besorgt sind erneut schwanger zu werden. Diese sind etwas dicker, wodurch sie mit weniger Wahrscheinlichkeit reißen und Sie sich keine Sorgen machen müssen.
Sie haben eventuell Bedenken hormonelle Verhütungsmethoden anzuwenden, die Ihren Hormonspiegel beeinflussen, besonders da Hormone während der Schwangerschaft und nach der Geburt bereits sehr hoch vertreten sind. Diese Methoden sind nichtsdestotrotz für Frauen nach der Schwangerschaft geeignet.
Die Antibabypille ist die beliebteste hormonelle Verhütungsmethode und kann in zwei Kategorien aufgeteilt werden; die Kombinationspille und die Minipille (reine Gestagenpille). Die Kombinationspille ist die effektivere Methode, da sie Östrogen und Gestagen enthält. Bei dieser Antibabypille nehmen Sie die Pille für 28 Tage ein und legen anschließend eine 7-tägige Pause ein. Wünschen Sie die Kombinationspille einzunehmen, müssen Sie 3 Wochen nach der Geburt warten, bis Sie mit der Einnahme starten. Die Östrogene in dieser Pille können durch die Muttermilch weitergegeben werden, worauf bei der Einnahme geachtet werden sollte. Dies ist oftmals der Grund wieso sich Mütter, nach der Geburt, für die reine Gestagenpille entscheiden, da die Hormone nicht über die Muttermilch übertragen werden und somit direkt nach der Geburt eingenommen werden kann.
Ob alternative Methoden wie Verhütungspflaster oder -ring für Sie geeignet sind, hängt davon ab wieviel Hormone diese enthalten. Sind diese Präparate mit Östrogenen versetzt, gilt auch hier das selbe, wie bei der Kombinationspille und Sie sollten mit Ihrem Arzt über die Anwendung sprechen. Sie sollten bestenfalls von invasiven Methoden wie der Spirale absehen, während Ihr Körper noch in einem Heilungsprozess nach der Geburt ist. Sollten Sie nichtsdestotrotz an dieser Verhütungsmethode interessiert sein, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Möglichkeiten.